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Beschlussvorschlag:
Begründung:
Am 18.02.2021 fand im Stadtrat eine zeitintensive Debatte zur Darstellung und Wahrnehmung von Frauen im öffentlichen Stadtraum sowie im Rahmen von Themenjahren statt. Sie offenbarte das Potenzial, dass Leipzig auf diesem Gebiet aufholen kann. Im Jahr 2021 begeht die Kommune das Themenjahr „Leipzig – Stadt der sozialen Bewegungen“. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen möchte daher eine Leipziger Persönlichkeit, die für mindestens zwei soziale Bewegungen eintrat, stärker als bisher ans Tageslicht holen und ihr Wirken öffentlich erlebbar ausgestalten. Maria Grollmuß wurde im Leipzig geboren und kehrte nach mehrjährigen Bildungsaufenthalten für das Berufsleben dauerhaft in ihre Heimatstadt zurück. Die sorbische Pädagogin und religiös-sozial motivierte Publizistin war eine der ersten politischen Journalistinnen. Sie strebte ein Zusammenführen linker katholischer und sozialistischer Kräfte an, dabei auch die Rolle der Frau in der Politik betonend. Ihren aktiven Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime bezahlte sie mit dem Leben. Am 24.04.2021 jährt sich ihr Geburtstag zum 125. Mal. Im Jahr der sozialen Bewegungen wollen wir an Akteure und Akteurinnen erinnern, besonders für die emanzipatorische Frauenbewegung und die sozialdemokratische Arbeiterbewegung. Eine bereits existierende Straßenbenennung im Stadtteil Gohlis Nord (heute eine relativ unbelebte Umgehungsstraße) ist hierzu nicht ausreichend. Am Beispiel der Maria Grollmuß kann die gesellschaftliche Veränderung als Folge sozialdynamischer Prozesse, die Krisen und politische Kontroversen als Ursache hatten, biographisch nachvollzogen werden. Insofern empfiehlt sich im Themenjahr 2021 eine künstlerische Auseinandersetzung im Rahmen einer Gedenkschaffung –ob als Tafel, als Plastik oder als Statue. Als Ort bietet sich die heutige Alexanderstraße an, da Maria Grollmuß zu Lebzeiten dort hauptsächlich wohnte und zudem die Alexanderstraße vor Kriegsausbruch die erste katholische Bürgerschule beherbergte. ** Da es derzeit Überlegungen gibt, das Freiflächendreieck an der Friedrich-Ebert-Straße, gegenüber der Straßenbahn-Haltestelle Westplatz, umzugestalten, soll eine zusätzliche Prüfung dieser Freifläche für eine künstlerische Gestaltung durchgeführt und die Ergebnisse den zuständigen Ausschüssen bis Ende 2. Quartal 2021 bekannt gegeben werden. Diese Standortvorprüfung geschieht auch vor dem Hintergrund, dass viele verdiente Leipzigerinnen in der Westvorstadt lebten und wirkten: Henriette Goldschmidt, Bertha Wehnert-Beckmann, Dr. Käthe Windscheid, Mathilde Clasen-Schmid, Clara Zetkin, Maria Lipsius, Auguste Götze, Hedwig Courths-Mahler, Hertha Thiele und Edith Mendelssohn Bartholdy - also ein mehr als geeignetes Viertel für das Sichtbarmachen von Frauengeschichte in Leipzig auf den Gebieten Pädagogik, Kunst, Literatur, Unternehmertum, Theater und Politik – auch über das Themenjahr 2021 hinaus. Aktuell angebotene Frauenspaziergänge führen zudem stets in dieses Stadtgebiet, was der künstlerischen Gestaltung zusätzliche Wahrnehmung im öffentlichen Raum einbringen würde.
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