Ratsinformationssystem
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Beschlussvorschlag:
I. Eilbedürftigkeitsbegründung
Nicht relevant.
II. Begründung Nichtöffentlichkeit
Nicht relevant.
III. Strategische Ziele
Nicht relevant.
IV. Sachverhalt1. Anlass
Herr Enrico Lübbe wurde mit Ratsbeschluss Nr. RBV-1257/12 vom 20.06.2012 zum Intendanten und Ersten Betriebsleiter des Schauspiels Leipzig gewählt und mit Ratsbeschluss Nr. VI-DS-02778 vom 22.06.2016 bis zum 31.7.2023 verlängert.
Seither hat sich die erfolgreiche Arbeit des Intendanten Enrico Lübbe am Schauspiel Leipzig weiter fortgesetzt: Das Kalenderjahr 2019 endete mit einem Besucherrekord von über 117.000 Besucherinnen und Besuchern; 2018 gab es eine Neuinszenierung des „Faust I + II“, die sich in Touren in die Stadt hinein verzweigte und Goethes Text über seine Themen in Stadt und Gegenwart entwickelte; 2019 und 2020 folgten zwei weitere Einladungen zum Berliner Theatertreffen für das Schauspiel Leipzig. Das sind drei markante Beispiele für die künstlerischen Erfolge des Hauses aus jüngster Zeit.
Die gestiegene Zahl der Besuchenden, die sich über alle Spielstätten des Hauses streckt, ist verbunden mit den Schwerpunktsetzungen, in denen Enrico Lübbe das Haus nachhaltig erfolgreich gestaltet: Prägende und dabei ästhetisch sehr unterschiedliche Regie-Handschriften können sich über Jahre am Haus weiterentwickeln. So wurde beispielsweise die Leipziger Hausregisseurin Claudia Bauer 2020 erneut mit einer Leipziger Arbeit zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Die Diskothek ist weiterhin allein der Gegenwartsdramatik und der Förderung junger Dramatikerinnen und Dramatiker vorbehalten. Diese Schwerpunktsetzung ist ein Solitär in der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Mit Erfolg: 2019 kamen gleich zwei der insgesamt acht eingeladenen Texte im Wettbewerb des renommierten Mühlheimer Theaterpreises aus dem Spielplan der Diskothek am Schauspiel Leipzig – beides zudem Auftragswerke des Hauses an die Autoren Wolfram Höll und Thomas Köck. Thomas Köck gewann dann den Mülheimer Dramatikerpreis 2019 und ist damit in der Intendanz Lübbe bereits der dritte Gewinner dieses renommierten deutschen Dramatikerpreises aus den Reihen der Diskothek. Auch die dritte Spielstätte des Schauspiel Leipzig, die Residenz als Schnittstelle und Produktionsplattform zwischen Stadttheater und freier Szene, konnte ihr Profil weiter schärfen und ist inzwischen ein fester Produktionsort national und international profilierter Künstlerinnen und Künstler wie Doris Uhlich, Julian Hetzel, Gob Squad – oder She She Pop, deren Leipziger Koproduktion „Oratorium – Kollektive Andacht zu einem wohlgehüteten Geheimnis“ 2019 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurden.
Erstmals gelang es unter der Intendanz von Enrico Lübbe, freie Kulturträger der Stadt mit dem Schauspiel Leipzig perspektivisch zusammenzuführen: das Festival „Katapult – Performance Plattform Leipzig“ findet ab 2021 regelmäßig im Verbund zwischen LOFFT – DAS THEATER, Schaubühne Lindenfels und der Residenz des Schauspiel Leipzig statt.
Die Vernetzung des Hauses, wie sie sich auch im Festival Katapult darstellt, ist weiterhin einer der Erfolge der Arbeit am Schauspiel Leipzig. Die Vernetzung gilt den Institutionen der Stadt, sie gilt aber auch den Menschen der Stadt: immer wieder entstehen große Produktionen, an denen Leipzigerinnen und Leipziger beteiligt sind. Es gibt nachhaltige partizipative Angebote der Spielclubs des Hauses, die 2020/21 erstmals auf Initiative des Schauspiel Leipzig gebündelt werden in der gemeinsamen ClubFusion mit den Spielclubs der Oper Leipzig und dem Theater der jungen Welt. Die Vernetzung gilt aber auch anderen, renommierten deutschsprachigen Schauspielhäusern: 2020 und 2021 gab und gibt es zwei Koproduktionen zwischen dem Schauspiel Leipzig und dem Deutschen Theater Berlin.
Vorreiter ist das Schauspiel Leipzig im Bereich der Inklusion; regelmäßig gibt es seit 2013 Vorstellungen mit Live-Audiodeskription speziell für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen. Diese Arbeit wurde mittlerweile mit mehreren Preisen ausgezeichnet und gewürdigt.
Das Schauspiel als Ort der Stadtgesellschaft unterstreicht sich auch in der fortgesetzten inhaltlichen Verknüpfung von Bühne und Gesellschaft: Regelmäßige Expertengespräche und Veranstaltungen, unter anderem mit prägenden Stimmen der Gegenwart wie Jens Bisky, Andreas Reckwitz, Heinz Bude, Anne Bohnenkamp-Renken oder Philip Ther, verbinden den Spielplan mit gesellschaftlichen Themen und wissenschaftlichen Fragestellungen. Regelmäßige Nachgespräche zu vielen Aufführungen gehören zum Standard des Hauses und werden intensiv besucht.
Enrico Lübbe gelang es, das Schauspiel Leipzig auch betriebswirtschaftlich erfolgreich zu leiten. Alle Wirtschaftsjahre unter der Verantwortung von Enrico Lübbe konnten mit einem positiven Jahresergebnis abgeschlossen werden, zuletzt 2019 mit einem positiven Jahresabschluss von über 1 Millionen Euro.
Besonnen und klar brachte Enrico Lübbe das Schauspiel Leipzig durch die erste Corona-Phase des Frühjahrs 2020, mit Fokus auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Bereits am 12. Juni 2020 konnte wieder eine Premiere auf der Großen Bühne gezeigt werden, seither folgten weitere Neu-Inszenierungen auf Basis des regulär geplanten Saison-Programms, ebenso wurden Wiederaufnahmen aus dem Repertoire erarbeitet, die auf die pandemiebedingten Hygieneregeln geändert wurden. Das Publikum honorierte diese Anstrengung: Die Auslastung nach der Corona-Pause lag seit Beginn der Spielzeit 2020/21 bei 85 %.
Das Schauspiel Leipzig ist seit 2018 noch weiter ins Zentrum der Stadt und ihres kulturellen Geschehens gerückt. Diese höchst erfolgreiche Arbeit des Schauspiel Leipzig unter der Intendanz von Enrico Lübbe, mit großer Wirkung gleichzeitig in der Stadt, ihren Institutionen, bei den Zuschauerinnen und Zuschauern und beim Fachpublikum, möchte die Stadt Leipzig gerne fortsetzen und verlängern.
Es wird daher vorgeschlagen, Herrn Enrico Lübbe für den Zeitraum vom 1. August 2023 bis zum 31. Juli 2027 weiterhin als Intendant und Ersten Betriebsleiter des Schauspiels Leipzig zu beschäftigen.
Eckpunkte des Intendantenvertrages:
Die Wiederbestellung soll ab 1. August 2023 – für vier Jahre – bis zum 31. Juli 2027 erfolgen. Herr Lübbe erhält ab dem 1. August 2023 ein jährliches Bruttogehalt in Höhe von 150.000 €. Alle weiteren Eckpunkte entsprechen dem bestehenden Dienstvertrag:
Die Mitglieder des Stadtrates haben die Möglichkeit, den ausgehandelten Vertragsentwurf im Büro für Ratsangelegenheiten einzusehen.
2. Beschreibung der Maßnahme
Vgl. 1.
3. Realisierungs- / Zeithorizont
4. Finanzielle Auswirkungen
Nicht relevant.
5. Auswirkungen auf den Stellenplan
Nicht relevant.
6. Bürgerbeteiligung
bereits erfolgt geplant nicht nötig
7. Besonderheiten
Keine
8. Folgen bei Nichtbeschluss
Bei Nichtbeschluss kann Herr Lübbe als Intendant und Erster Betriebsleiter über den 31.07.2023 nicht verlängert werden. Zudem dürfte er bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Verträge mit Künstlern / Regisseuren abschließen, die den Zeitraum nach dem 31.07.2023 betreffen.
Anlage:
Biografie sowie künstlerische und wirtschaftliche Erfolge Enrico Lübbe
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